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Die Zitadelle Cyriaksburg ist eine ursprünglich schwedische, später kurmainzische und preußische Stadtfestung des 17.-19. Jahrhunderts. Sie liegt auf dem 265 Meter hohen Cyriaksberg, in Mitten des "egaparks Erfurt" im Südwesten der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt.
An gleicher Stelle stand zuvor im 12. Jahrhundert das Cyriakskloster, das man vom Domberg im Stadtinneren hierher verlegt hatte. Fast vier Jahrhunderte später brach man dieses ab und errichtet dafür zwischen 1480 und 1604 die Cyriaksburg. Sie sollte die Verteidigung der Stadt nach Westen hin verstärken und die nach Gotha und Nordhausen verlaufende Straße beherrschen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde sie auf Befehl Gustav Adolfs II. von Schweden zu einer Zitadelle ausgebaut und diente den Schweden als Ausgangsbasis für ihre Feldzüge. Nach dem Westfälischen Frieden (1648) wurde unter dem Mainzer Kurfürsten und Erzbischof Johann Philipp von Schönborn die Zitadelle teilweise modernisiert, verlor aber durch die Errichtung der Zitadelle Petersberg 9 stark an Bedeutung. Dennoch besetzten Anfang des 19. Jahrhunderts preußische und später französische Truppen sie für kurze Zeit. Mit dem Wiener Kongress im Jahr 1815 kam sie mit Erfurt zum preußischen Königreich und wurde bis zur Reichsgründung 1871 als Befestigungsanlage genutzt. Anschließend brach man große Teile der Festung ab, nutzte aber die Gebäude weiterhin bis zum Ende des ersten Weltkriegs als Truppenunterkunft. 1919 kaufte die Stadt Erfurt den gesamten Cyriaksberg und gestaltete ihn zusammen mit der Zitadelle Cyriaksburg zu einer städtischen Gartenanlage um.
In den 50er Jahre wurden auf dem Gelände verschiedene Gartenbauausstellungen und ab 1963 die Dauerausstellung "Internationale Gartenbausstellung der sozialistischen Länder" (iga) veranstaltet. Daraus entstand nach 1990 der heutige "egapark Erfurt". Ab 1995 erfolgten an der Festung Sanierungen in größerem Umfang. Heute befinden sich in ihren Gebäuden ein Weinrestaurant, eine Sternwarte und das im Mai 2000 neu gegründete Deutsche Gartenbaumuseum.
Etwa 5000 vor Christus war der Cyriaksberg wahrscheinlich von Steinzeitmenschen bereits besiedelt. Die fruchtbaren Niederungen der Gera und die beherrschende Lage des Hügels boten dafür gute Voraussetzungen. 1123 errichtete man auf dem Berg das Cyriakskloster, ein Benediktiner-Nonnenkloster benannt nach dem heiligen Cyriakus. Ursprünglich wurde das Kloster etwa 743 unter dem Namen St. Paul neben der Severikirche auf dem Domberg gegründet. Unter dem Mainzer Kurfürsten und Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken erfolgte aus Platzgründen die Verlegung auf den Cyriaksberg. In den folgenden Jahrhunderten wuchs die wirtschaftliche und politische Macht der Stadt Erfurt, wodurch sich einige Konflikte entwickelten. Dabei kam es auch zu Belagerungen der Stadt und insbesondere des strategisch wichtigen Cyriaksbergs. So beispielsweise Ende des 14. Jahrhunderts, als sich die Frage nach dem Nachfolger des Mainzer Erzbischofs Johann von Luxemburg stellte. Papst Gregor XI. und Kaiser Karl IV. einigten sich auf den jüngeren Bruder des Thüringer Landgrafen Friedrich des Strengen. Dagegen wählte das Mainzer Domkapitel den Grafen Adolf von Nassau, dem sich auch Erfurt anschloss. Zur Strafe ließ der Kaiser die Stadt Erfurt ächten und zusammen mit Truppen des Thüringer Landgrafen belagern. Dabei wurde der Cyriaksberg eingenommen, um von da aus die Stadt unter Beschuss zu nehmen und die Klostergebäude als Truppenunterkunft zu nutzen. Nach mehreren Monaten schloss 1382 schließlich der Kaiser mit der Stadt Frieden. Als Lehre aus diesem Ereignis ließ man die westliche Stadtbefestigung durch die Errichtung des Pförtchenturms (abgebrochen 1889) und Brühler Turms (abgebrochen 1633) verstärken.
In den folgenden Jahrhunderten hielten jedoch die politischen Unruhen an und die Stadt gewann an Selbstständigkeit. Dagegen verloren der Papst und der Kaiser stark an Macht, so waren die Städte für ihren Schutz auf sich angewiesen. Der Erfurter Rat beschloss daher, auf dem Cyriaksberg eine Burg anzulegen. Die Cyriaksburg sollte das Geratal und die Straße nach Gotha und Nordhausen beherrschen. Für diesen Plan musste aber das ansässige Cyriakskloster ein zweites Mal verlegt werden, wofür sich Erfurt 1478 eine Erlaubnis beim Papst einholte. Als man zwei Jahre darauf am 14. Mai auch noch vom Kaiser Friedrich III. eine Baugenehmigung erhielt, schien dem Vorhaben nichts mehr im Wege zustehen. Doch der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Diether von Isenburg und der Kurfürst Ernst von Sachsen fühlten sich von dem Vorhaben der Erfurter übergangen, so dass schließlich diese die außerthüringischen Handelsstraßen für Kaufleute aus Erfurt sperren ließen. Als wenig später auch noch ein wichtiger Beschützer der Stadt, Wilhelm III. Herzog von Sachsen starb, gab Erfurt allen Widerstand auf. Im Frieden von Amorbach (1483) und von Weimar (1483) verpflichtete sich Erfurt, Kurmainz als Landesherren anzuerkennen und an Kursachsen Schutzgelder sowie Territorien abzutreten. Die Cyriaksburg wurde jedoch von beiden Parteien im Nachhinein gebilligt, konnte aber aufgrund der hohen Geldzahlungen nur geringfügig weiter gebaut werden. So entstanden bis 1488, lediglich die Fundamente, der trockene Wallgraben sowie ein Teil der westlichen Ringmauer. Erst ab 1514 nahm man die Arbeiten wieder vollständig auf und errichtete dabei zwischen 1528 und 1530 die beiden westlichen Türme mit Schießscharten und den Festungsbrunnen. Ursprünglich sahen die Planungen insgesamt vier Türme vor, von denen aber die beiden östlichen vermutlich aus Kostengründen nie realisiert wurden. 1535 stellte man die gesamte Ringmauer mit Schießscharten bis auf die östliche Seite fertig. Sie besaß eine Ziegelbedachung zum Schutz vor dem Wetter und ruhte im Norden und Süden auf mehreren Gewölben, wodurch Baumaterial eingespart werden konnte. Ab 1530 wurde die Anlage in das Verteidigungssystem der Stadt eingegliedert und mit einer Bürgerwehr besetzt. Während des Schmalkaldischen Krieges zwischen 1546 und 1547 besetzten Truppenteile des Herzogs Moritz von Sachsen die Cyriaksburg, nachdem zuvor die Stadt ihnen den Einlass verwehrt hatte. 1604 wurde mit Errichtung eines Kehlgebäudes nach Osten, das als Kommandantenhaus diente, die Festung geschlossen. Etwa zur gleichen Zeit veränderte man die Wehrordnung der Burg, die von nun an eine ständige Besatzung vorsah.
Während des Dreißigjährigen Kriegs (1618-1648) wurde Erfurt mit dem Cyriaksberg 1631 durch Unionstruppen von Gustav Adolf II. von Schweden besetzt, nachdem die Stadt zuvor mehrere Belagerungsversuche mit Geldzahlungen abwenden konnte. Bei einem persönlichen Besuch am 24. September erkannte Gustav II. Adolf von Schweden sofort die strategisch wichtige Lage der Cyriaksburg. Daraufhin ließ er die Anlage unter dem Erfurter Festungsbaumeister Caspar Vogel und dem Ingenieur Otto von Guericke zu einer Zitadelle ausbauen. Dazu gehörte, dass man die Innenseite der Ringmauern mit Erde zuschüttete sowie vor dem Wallgraben einen abgestuften Erdwall mit Palisaden anlegte. Die Gebäude der Burg wurden als Quartier und als Ausgangsbasis für Feldzüge der schwedischen Truppen genutzt. Außerdem errichteten die Schweden in den letzten Jahren ihrer Besatzungszeit vor jeder Seite der Festung ein Ravelin sowie vor die beiden westlichen Türme je eine Traverse.
Mit dem Westfälischen Frieden (1648) endete der Dreißigjährige Krieg und Erfurt hätte auf Grund alter Rechtsansprüche wieder in das Kurfürstentum Mainz eingegliedert werden sollen. Doch das hätte den Verlust der kommunalen Selbstständigkeit bedeutet. Erfurt weigerte sich und wurde schließlich 1664 von kurmainzischen und französischen Truppen zur Aufgabe gezwungen. Daraufhin besetzten diese auch die Zitadelle Cyriaksburg. Unter dem Mainzer Kurfürsten und Erzbischof Johann Philipp von Schönborn sollte die Befestigungsanlage auf dem Cyriaksberg modernisiert werden. Doch zunächst konzentrierte man sich auf die Errichtung der Zitadelle Petersberg 9 auf dem benachbarten Petersberg. Dabei verlor die Zitadelle Cyriaksburg stark an Bedeutung und man begrenzte die Ausbauarbeiten auf den Bau eines Kavaliers, einer zweistöckigen Kaserne (1703) sowie eines gedeckten Laufgrabens zum Petersberg. Auf die Ausführung eines zunächst geplanten Hornwerks im Westen der Anlage verzichtete man. Beim Kavalier handelte es sich um einen Erdwall, der etwas höher als die umliegende Ringmauer war. In seinem Inneren lagen geschützt neben dem Kasernenbau, ein Brunnenhaus sowie eine kleine Kapelle. Außerdem besaß er in der rechten Flanke eine Kasematte und auf der Westseite mehrere Geschützstände, die über eine Rampe zu erreichen waren. Die hohen finanziellen Aufwendungen für neue notwendige Reparaturen an der Festung und neue militärische Entwicklungen führten 1760 zu neuen Überlegungen bei der Stadt Erfurt. Man dachte sogar über eine Schleifung der Anlage nach. Diese lehnte aber der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein aufgrund der unsicheren politischen Lage zu der Zeit ab.
Durch den preußisch-französischen Sondervertrag von 1802 erhielt Preußen von Frankreich als Entschädigung für die verlorenen Gebiete links des Rheinufers unter anderem das Eichsfeld und Erfurt. Daraufhin besetzte das preußische Regiment Nr. 59 von Wartensleben die Stadt mit dem Cyriaksberg. Dort fanden sie die Burg in einem verwahrlosten Zustand vor, an dem die Preußen in den folgenden Jahren auch wenig änderten. Einzig Baracken sowie kleine Palisadentambours vor den Toren der Festung ließ man errichten, nachdem zuvor der Krieg zwischen Frankreich und Preußen (1806) ausgebrochen war. Am 15. Oktober 1806 kapitulierte die Stadt mit ihren beiden Zitadellen vor den napoleonischen Truppen, die daraufhin die Zitadelle Cyriaksburg einnahmen. Während der ersten Besatzungsjahre kümmerten sich die Franzosen weniger um den Ausbau der Festung als vielmehr um den Verkauf von wertvollem Inventar. Aus Geldgier und Langweile begannen die Franzosen nach einem Schatz in den Festungsmauern der Zitadelle Cyriaksburg zu suchen, der nach einer alten Sage dort eingemauert sein sollte. Daraufhin fing man am 9. Dezember 1810 mit dem teilweisen Abbau der östlichen und später der südlichen Mauer an. Wie die Bauunterlagen jedoch zeigten, lag die Erbauungszeit der betreffenden Mauerabschnitte im 17. Jahrhundert und deshalb konnte sich dort der vermutete Schatz nicht befinden. Als sich diese Erkenntnis langsam bei den Franzosen durchsetzte, war bereits ein großer Schaden entstanden. Da aber die eigenen Kassen dafür leer waren, brach man die kleine Burgkapelle ab und verkaufte deren Steine und Ziegeln. Erst nach dem Russlandfeldzug von 1812 wurden wieder Instandsetzungsarbeiten an der Festungsanlage aufgenommen. Diese konzentrierten sich auf den Ausbau des Glacis (Schanze), der Türme mit bombensicherer Eindeckung sowie auf die Errichtung eines gedeckten Wegs mit Grabenkoffer zur Zitadelle Petersberg 9 . Als am 6. April 1813 Napoleon Bonaparte die Cyriaksburg besichtigte, war er mit den vorgenommenen Arbeiten wenig zufrieden. Auf seinen Befehl hin holzte man im Sommer 1813 das Gebiet Dreibrunnen ab und setzte es unter Wasser. Die Völkerschlacht bei Leipzig (16.-19. Oktober 1813) besiegelte den Untergang der napoleonischen Truppen. Teile der französischen Armee flohen nach dem Kampf in die Stadt Erfurt. Hier sollte sich das französische Heer sammeln und ein erstes Widerstandsnest gegen die Verfolger entstehen. Die Leitung für dieses Vorhaben erhielt Generalfeldmarschall Alexandre Dalton, der daraufhin am 25. Oktober 1813 mit dem Schließen aller Tore und Verkaufsläden die Blockade der Stadt einleitete. Nach drei Tagen hatte ein 34900 Mann starkes aus preußischen, österreichischen und russischen Truppenteilen bestehendes Belagerungskorps Erfurt von allen Seiten eng umschlossen und seine Quartiere und Artillerie in den umliegenden Dörfern aufgestellt. Im November unternahmen die Preußen ihre ersten Angriffe gegen die Zitadelle Cyriaksburg, die die 800 Mann starke napoleonische Besatzung zunächst abwehren konnte. Aber schließlich gaben die Franzosen am 6. Januar die Blockade der Stadt und am 7. Mai 1814 die Besetzung der Zitadelle Cyriaksburg auf. Als die preußischen Truppen sie friedlich übernahmen, befand sich die Festung immer noch in einem verwahrlosten Zustand. Das zeigte sich vor allem an den baufälligen Gebäuden und der verfallenen Bogenmauer.
Nach dem Wiener Kongress (1814-1815) kam es zu einer Neuordnung Europas. Als Ergebnis erhielt das Königreich Preußen unter anderem die Provinz Sachsen und die Stadt Erfurt. Die Festung Erfurt gehörte nun zu den am südlichsten gelegenen Befestigungsanlagen Preußens. Deshalb sollte sie als Festung ersten Ranges zusammen mit den beiden Zitadellen Petersberg und Cyriaksburg ausgebaut werden. Dafür engagierte man den Ingenieurleutnant vom Platze Johann Pientka (gen. Haak), der die Zitadelle Cyriaksburg zwischen 1824 und 1830 nach dem neupreußischen System verstärken ließ. Zunächst wurde 1824 der Festungsgraben vertieft und die Gebäude im Inneren der Anlage abgebrochen. Anschließend errichtete man zwischen 1825 und 1826 die Defensionskaserne sowie 1827 die beiden Kanonenhöfe I und II und die Grabenkaponnieren I und II. Die beiden oberen Geschosse der Kaserne dienten als Unterkunft für die Festungsmannschaft und das Untergeschoss als Kriegsbäckerei und Küche mit Vorratsräumen. Die Hofseite des Gebäudes besaß zahlreiche Schießscharten und das Dach war für damalige Verhältnisse mit dicken Balken und einer Erdschicht bombensicher eingedeckt. 1827 wurde ein Turmreduit gebaut und die Spitzen der Türme abgetragen. Dabei nahm man auch den hölzernen Innenausbau heraus und tauschte ihn durch einen rund gemauerten Pfeiler aus. Er mündete zum Dach hin in ein Ringgewölbe, das den Turm für damalige Verhältnisse bombensicher machte. Zwischen 1827 und 1828 folgte die Fertigstellung der gesamten Kontereskarpenmauer im Festungsgraben, der Eckbatterien I und II und 1829 die der Seitenkaponnieren I und II. Sie besaßen wie alle Kaponnieren der Anlage an ihren Eingängen Tamboure (seitliche Mauern) mit kleinen Toren, wodurch der Festungsgraben bei einem Angriff in verschiedene Abschnitte geteilt werden konnte. 1829 regulierte man den gedeckten Weg, vollendete die Kehlkaponniere mit ihren beiden Zugbrücken und mauerte eine unterirdische Brunnenkammer mit Kuppelgewölbe. Sie umschloss den Mitte des 16. Jahrhunderts angelegten Festungsbrunnen und war über einen Gang mit der Defensionskaserne verbunden. Mit der Korrektur des Erdkavaliers 1830 errichtete man in der Mitte der Front die Hohltraverse I mit Schießscharten, eine Kriegslatrine und im Inneren der beiden Flanken weitere Hohlräume. Damit endeten die Modernisierungsmaßnahmen an der Festung, die bis zur Einführung der gezogenen Geschütze in den 70er des 19. Jahrhunderts als uneinnehmbar galt. Ab 1848 lag das 31. Infanterie-Regiment auf der Zitadelle Cyriaksburg und zwischen 1871 und 1873 folgte das 1. und 2. Magdeburgische Füsilier-Regiment Nr. 36.
Mit Gründung des Deutschen Reichs 1871, wurden Preußen, Bayern und Württemberg zu Verbündeten. Dadurch verloren zahlreiche Festungen an Bedeutung, die daraufhin offen gelegt oder sogar geschleift wurden. Auch für die Zitadelle Cyriaksburg gab Kaiser Wilhelm I. 1873 den Befehl zur Entfestigung. Daraufhin wurden nach Plänen des Ingenieur Major Ritter der Erdkavalier, die gesamte Ringmauer, die Zugbrücken sowie die Tambours abgebrochen. Außerdem ließ man die Festungsgräben bis auf die Ostseite zuschütten. Ab 1885 wurde ein Teil des Cyriaksbergs durch einen Verschönerungsverein in einen wildromantischen Landschaftsgarten verwandelt. In den folgenden Jahren reichte der Raum für die Besatzung immer weniger, so dass man 1893 im Norden der Anlage eine Baracke erbaute und schließlich sogar über einen Verkauf der Festung nachdachte. Doch dazu kam es vorerst nicht und so wurden die Kasernen weiterhin bis zum Ende des ersten Weltkriegs als Truppenunterkunft für Teile des 3. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 71. genutzt. Schließlich kaufte die Stadt 1919 für 200000 Goldmark den gesamten Cyriaksberg von den Preußen ab und gestaltete ihn als städtische Gartenanlage. Dabei baute man 1935 den südwestlichen Turm zu einem Aussichtsturm für Besucher um. Während des zweiten Weltkriegs stellte die Wehrmacht auf den Türmen Flak-Geschütze auf und die Gewölbe der Festung dienten als Luftschutzkeller für die Erfurter Bevölkerung.
In der Zeit der DDR wurde das um die Zitadelle Cyriaksburg gelegene Areal als Gartenbauausstellung genutzt, so etwa für die Veranstaltung "Erfurt blüht" (1950) und "Samen-Export-Schau" (1955). Wenig später baute man das Gelände zusammen mit dem Burghof der Zitadelle zu einem Kulturpark mit einer Freilichtbühne im ehemaligen Steinbruch aus und funktionierte den nordwestlichen Turm zu einer Sternwarte um. Zwischen 1958 und 1961 erfolgte ein weiterer Ausbau für die Dauerausstellung "Internationalen Gartenbauausstellung der sozialistischen Länder" (iga). Außerdem richtete man in der Defensionskaserne ein Gartenbaumuseum mit einer umfangreichen Gartenbaubibliothek ein. Nach der Wende 1989/90 wurde der heutige "egapark Erfurt" an Stelle der iga gegründet und ab 1995 stückweise mit der Restaurierung der erhaltenen Gebäude der Zitadelle Cyriaksburg begonnen. Dabei blieb die Nutzung des nördlichen Turms als Sternwarte und die der Defensionskaserne als Museum erhalten. Seit dem Mai 2000 befindet sich in der Defensionskaserne das neugegründete Deutsche Gartenbaumuseum und präsentiert auf 1500 m² die Welt des Gartenbaus. Den südlichen Turm baute man nach seiner Freilegung 1997 mit einer Stahlkonstruktion zu einem Aussichtsturm aus. Des Weiteren wurde der 60 Meter tiefe Festungsbrunnen in der Defensionskaserne für Besucher begehbar gemacht. Daneben sind heute auch noch Reste der Graben- und Wallanlage sowie ein Stück der rekonstruierten südlichen Festungsmauer erhalten.
Das Festungsgelände ist sowohl mit dem PKW als auch über die öffentlichen Verkehrsmittel mit der Straßenbahnlinie 2 (vom Flughafen) und der 4 (vom Hauptbahnhof) zu erreichen. Abstellmöglichkeiten für das Auto bietet ein Parkplatz am Haupteingang des "egaparks Erfurt" und der Messe Erfurt 26.
Da sich die Anlage auf dem Gelände des "egaparks Erfurt" befindet, muss man außerhalb der Wintersaison an den Haupteingängen ein Eintrittsgeld bezahlen und die angegebenen Öffnungszeiten beachten. Außerdem ist im November und Dezember der Besuch des Deutschen Gartenbaumuseums in der Defensionskaserne ebenfalls kostenpflichtig.
Ein Café mit einer öffentlichen Toilette befindet sich auf dem Festungsgelände und lädt die Gäste zu einer kleinen Stärkung ein. Weitere Gaststätten und Hotels zum Übernachten liegen in der nah gelegenen Innenstadt.
Durch die vorliegenden Sehenswürdigkeitsbewertungen über diese Sehenswürdigkeit ergibt sich die Gesamtbewertung
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